SG Dynamo



04.11.2012 - SG Dynamo Dresden - Union Berlin


Glücksgas-Stadion / Zuschauer: 29.450 (ausv.)

Ergebnis: 0:2 (0:0)
 
Schon an der Intensität des Warmmachens von Mickaël Poté hätte man ahnen können, dass dieses Derby nicht 100%-ig in den Köpfen der Spielern angekommen war. Das wäre eigentlich auch nicht nötig gewesen, denn ein Blick auf die Tabelle hätte eigentlich reichen müssen, um den Ernst der aktuellen Lage und die Bedeutung dieses Spieles zu erkennen. Dynamo fand keine Mittel, Union gefährlich zu werden. Es fehlte durchweg an Kreativität und an der bereits angesprochen Intensität, um dieses Heimspiel zu dominieren. Union musste an diesem Nachmittag auch nicht wirklich viel investieren, um aus einer kompakten Abwehr heraus wenige, dafür aber höchst effektive Gegenstöße zu initiieren. Das Eckenverhältnis von 9:1 sagt einmal nichts über die Gefährlichkeit des Spiels der SGD aus. Aber der 70. Minute wurde es trotz verzweifelter Aufforderung der Capos um lautstarken Support so still im Stadion, wie ich es selten zuvor erlebt habe. Die Mannschaft hatte einfach nichts hinzuzusetzen und diese Verfassung macht schon etwas Angst in Hinblick auf die kommenden Wochen. So wurde das Stadion quasi den Unionern überlassen, deren Anhang einen eindrucksvollen Support von Beginn an und besonders in den letzten 20 Minuten lieferte. Hut ab.
 


03.11.2012 - BSG Stahl Riesa - Lommatzscher SV


Nudelarena / Zuschauer: 677

Ergebnis: 2:0 (0:0)

Die 677 "zahlenden" (darauf legte der Stadionsprecher bei der Ansage besonderen Wert (?)) sahen an einem tristen Novembersamstag ein einseitiges Spiel. Der LSV stand aber lange richtig gut und ließ wenige zwingende Chancen zu. In der 2.HZ wurde die Überlegenheit der BSG dann doch in Toren sichtbar.



27.11.2011 - St.Pauli - SGD

Stadion am Millerntor / Zuschauer: 24.113

Ergebnis: 3:1

Es ist 17:15 Uhr am Hamburger Hauptbahnhof. Das Punktspiel zwischen dem FC St.Pauli und der SG Dynamo Dresden ist schon wieder Geschichte. Das Spiel hatte aufgrund des zurückgegebenen Gästekartenkontingentes eine besondere Atmosphäre aufzubieten. Auch die Paulianer Fans, welche die in derem Fall auferzwungene Erfahrung in diesem Jahr schon selbst gemacht hatten, widmeten sich diesem Thema mit dem Spruchband "Fussball ohne Gästefans… ist wie Elfmeter ohne Torwart" auf der Südtribüne. Auch die Fans, welche ihren eigenen Gästeblock in Beschlag nahmen, sandten mit dem Spruch "Hier könnten Eure Fans stehen" ihren Gruß an die daheim gebliebenen Dresdener.
Das Hamburger Wetter machte seinem Ruf alle Ehre. So bließ seit den Morgenstunden ein stürmischer Wind und der anfängliche Nieselregen erhob sich bis zum Spielbeginn zu einem ordentlichem Wolkenbruch. So rückten besonders die Zuschauer der Gegengerade und der Nordtribune etwas enger zusammen.  Pauli versuchte von Beginn an, das Spiel an sich zu reißen und hatte auch klare Feldvorteile. Dynamo versuchte es immer wieder mit hohen Bällen in die Sturmspitzen, aber weder Fort noch Dedic konnten damit etwas anfangen und der Hamburger Abwehr gefährlich werden. Bei gelungenen Aktionen von Dynamo wurde auf akustische Weise klar: es sind Dynamo's auf den Rängen, und zwar nicht zu knapp. So konnte man einzelne Gruppen auf der Haupt- und Nordtribune ausmachen, die das besser werdende Spiel der SGD mit lauten Dynamo-Rufen honorierten. In Summe mögen es zwischen 150 und 200 Dresdener gewesen sein, die sich das Spiel am Millertor nicht entgehen ließen. Nach einer überstandenen Druckphase gegen Ende der ersten 45 Minuten ging es mit einem 0:0 in die Halbzeit.
Zur berühmten Atmosphäre am Millerntor bleibt festzuhalten, dass ich sie auch schon deutlich stimmgewaltiger erlebt habe. Ob dies am Wetter lag oder an der durchwachsenen Spielweise der eigenen Mannschaft, bleibt vorerst offen. Doch die Zurückhaltung auf einer der letzten Stehplatzgegengeraden in den oberen Ligen war doch schon etwas enttäuschend, schließlich ist die dadurch entfachte Atmosphäre im Stadion einzigartig in der Fussballlandschaft. Es wird deutlich, dass selbst auf St.Pauli das Publikum durch die Modernisierung und den neu entstandenen Komfort konservativer wird und nicht bei jeder Aktion frenetisch aufspringt und in Extase verfällt. Diese Erkenntnis gewinnt man besonders bei den Zuschauern auf den Sitzplatzzonen der neuen Haupt- und Südtribüne. Dagegen wirkt die gegenüberliegende Seite des Stadions fast wie aus einer anderen Welt: Containerbuden und Imbissstände erzeugen DAS Gefühl am Millerntor. Auf der neuen Südtribüne halten die Ultras von St.Pauli die Stimmung hoch, soweit es geht, doch selten überträgt sich die Anfeuerung auf die anderen Tribünen.
Die 2. Halbzeit begann ausgeglichen und Dynamo versuchte, etwas strukturierter im Spielaufbau zu Werke zu gehen. In einer Phase, als auch bei den Pauli-Anhängern Unbehagen über die Spielweise ihrer Mannschaft aufkam, ging Dynamo mit einem Tempogegenstoß in Führung. Jetzt war die Haupttribüne akustisch fest in Dresdener Hand. Doch die Führung war leider nur der finale Weckruf für den FC St.Pauli. Die Angriffe wurden jetzt intensiver und das Tempo nahm deutlich an Fahrt auf. Dynamo's Abwehr stand jetzt unter hohem Druck und die Fans auf den Rängen drückten das Spiel förmlich in eine Richtung. So musste man feststellen, dass der Ausgleich in der 72.Minute folgerichtig fiel. Dynamo schaffte es in der Phase nicht, durch Ballbesitz oder eine andere taktische Maßnahme das Spiel zu beruhigen und kassierte direkt nach dem Ausgleich den zweiten Treffer. Fiel und Co. mussten von der Torauslinie hinter Hesl zuschauen, wie Pauli Dynamo in 2 Minuten überrannte. Dynamo fing sich anschließend wieder etwas, spielte selbst wieder schnell nach vorn und hatte 2-3 gute Möglichkeiten zum Ausgleich. Pauli nutzte seinerseits die offene Spielweise für eigene Tempogegenstöße. Einer davon führte zum entscheidenden 3:1.
Schade - Dynamo verliert gegen den FC St.Pauli ein Auswärtsspiel, dessen Verlauf sicherlich noch der ein oder anderen Auswertung mit der Mannschaft bedarf. Eine mittelmäßiges Spiel mit einigen guten Phasen reicht auf St.Pauli definitiv nicht.
Ansonsten bleibt das Millerntor eine einmalige Adresse im deutschen Fussball. Das Umfeld und das Flair gibt es einfach nur hier. So kann man eigentlich nur hoffen, dass der Neubau der Gegen- und Nordtribüne noch etwas dauert.




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