Mittwoch, 10. August 2011

Schräge Läufe in DD - der Parkhauslauf

Die Frage „Laufe ich mal einen Marathon bzw. Halbmarathon in einem Parkhaus?“ schienen sich viele Anwärter schon frühzeitig negativ beantwortet zu haben und zogen entweder eine kürzere Strecke vor oder ließen die ganze Sache komplett sein. Diesen Eindruck musste man jedenfalls bei der Anzahl auf den Starterlisten gewinnen. Ob es nun am schwülen Wetter lag, was eher zum Abhängen geeignet war oder doch an der Sache selbst, bleibt offen. Der Parkhauslauf zählt sicher zu den schrägsten Laufevents, die Dresden zu bieten hat. Die Location: Das Gustav-Carus-Parkhaus in der Fiedlerstraße/ Uniklinikum.  Die technischen Daten pro Runde : 5 Etagen rauf und runter sowie eine kleine Außenrunde ergeben 977m Rundenlänge bei 14 Höhenmetern.

Die Marathonläufer hatten 47, die Halben 23 Runden vor sich. Soweit so gut. Als Neuling schaut man sich als Erstes zuerst einmal die Strecke an. Den besten Eindruck gewinnt man dabei, wenn man im Treppenhaus in jeder Etage einen Blick in die Etage wagt. Vorab waren noch die gut besetzten 5 und 10km Läufer unterwegs.  Erster Eindruck: Eine spaßige Sache. Zweiter Eindruck bei genauerem Hinsehen: Es sah anstrengend aus. Das Parkhaus wird spiralförmig hinauf und hinab gelaufen. Verlaufen ist ausgeschlossen. Die Decks sind durchgängig geneigt, wobei die Rampen an den seitlichen Enden etwas steiler sind. Im Erdgeschoss befindet sich die Zeitnahmestelle sowie die Verpflegungsstelle. Vor dem Start gegen 18 Uhr wird zum Sammeln für das Gruppenfoto gerufen, bevor es dann in die 3.Etage an den Start geht. Per Handy wird der Countdown herunter gezählt und dann fällt auch schon der Startschuss für 23 ½ Runden Parkhauslaufen. Als Rookie in diesem Metier muss man sich zuerst einen Rhythmus suchen. Welches Tempo hält man 23 Runden durch? Die Orientierung an anderen Läufern ist gefährlich, also verlässt man sich lieber auf sein eigenes Gefühl. Als Orientierung hilft dabei die Live-Anzeige der Rundenzeiten und der Platzierung an der Zeitnahmestelle. Mit dem Baer-Service war natürlich ein professioneller Support vor Ort. So liefen die ersten Runden so vor sich hin. Das Oberdeck entpuppte sich als wahrer Glutofen. Die wenigen Meter reichten aus, um  die schwüle Abendsonne vollends aufzunehmen. Der Vorteil an der kurzen Runde war das regelmäßige Passieren der Verpflegungsstelle. Spätestens in der zweiten Hälfte des Rennens war Trinken fast nach jeder Runde von Nöten.  Die letzten Runden gingen dann ziemlich an die Substanz. Für mich blieb die Zeit bei 1h 37min 53s stehen. Ganz passabel. Für Verpflegung hat die Klinikkantine gesorgt. Bleibt zu hoffen, dass im nächsten Jahr der Italiener um die Ecke nicht wieder gerade an Lauf-Wochenende Urlaub macht – die Pasta ist sicher eine Ecke besser;)
Nach wohltuender Dusche konnte man entspannt die Marathonis unterstützen. In diesem Feld wurden große Leistungsunterschiede sichtbar. Gegen halb elf, also 4 ½ Stunden waren vergangen, hatten Einige noch mehr als 10 Runden vor sich. Das Ziel, vor Mitternacht im Ziel zu sein, war da schon verflogen.

Resümee: Ein wirklich schräger Lauf für den guten Zweck: Die Erlöse fließen in die Kinderonkologie des Universitätsklinikums. Also egal auf welcher Strecke – Mitmachen erwünscht – auch im nächsten Jahr.

Die Ergebnisse gibt es hier. Den Bilder-Service liefert Laufszene-Sachsen. Danke dafür!


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